Es vergeht fast kein Tag ohne eine Schlagzeile zur Cyberbedrohung. Die Brisanz dieses Themas für Politik und Wirtschaft ist groß. Die Hackerattacken auf die Deutsche Telekom Ende 2016 haben uns wieder einmal drastisch die Verwundbarkeit unserer zunehmend digitalen Vernetzung vor Augen geführt. Ermittlungsbehörden beklagen jedoch die fehlende Transparenz. Nur ein Bruchteil der Cybervorfälle wird gemeldet oder bekannt. Die Dunkelziffer ist sehr hoch.

Unternehmen, die nicht zur kritischen Infrastruktur gehören und somit nicht aufgrund des IT-Sicherheitsgesetzes Hackerangriffe melden müssen, halten sich bislang mit Veröffentlichungen eher zurück. In erster Linie bezwecken die Firmen damit, Reputationsschäden zu vermeiden. Eine Meldepflicht für alle Unternehmen ist erst mit der kommenden EU-Datenschutzverordnung zu erwarten.

Unabhängig davon sehen sich die Maschinen- und Anlagenbauer ständig neuen Cyber-Risiken ausgesetzt, wie Eigen- und Drittschäden, beispielsweise durch Datenverluste und Betriebsunterbrechungen. Die zunehmende Vernetzung bietet potentiellen Angreifern neue Möglichkeiten.

Diese Risiken sind nicht leicht zu bewerten. Es gibt bislang nur wenig Erfahrung mit Schadenszenarien in diesem Bereich und infolgedessen kaum Schadensdaten, mit denen Versicherer arbeiten können. Die Datensicherheit und der Datenschutz, das Datenmissbrauchsrisiko, Reputationsrisiken für die Maschinen- und Anlagenbauer oder für einen vernetzten Lieferanten, alle diese Risiken gilt es zu berücksichtigen. Diese Dinge sind reell, aber immateriell und daher nur schwer zu quantifizieren.

Es ist absehbar, dass die Bedrohung künftig steigt. Die Risikolandschaft verändert sich permanent. Das Cyberrisiko kann durch ein professionelles, internes Risikomanagement verringert werden. Ganz ausschließen lässt es sich aber nicht. Auch die VDMA-Tochter VSMA GmbH steht im ständigen Austausch mit Maschinenbauern und Versicherern. Ziel ist es, den Unternehmen adäquate Lösungen zu bieten. Beim Thema Industrie 4.0 werden die herkömmlichen Versicherungsprodukte nicht mehr ausreichen. Alle Beteiligten müssen lernen, mit den Prozessverbesserungen einher zu gehen und entsprechende Versicherungskonzepte zu entwickeln.

Eine Cyberversicherung für Maschinen- und Anlagenbauer bietet Versicherungsschutz, wenn Unternehmen nicht mehr produzieren können, Datenverluste entstehen oder Haftungsansprüche Dritter drohen. Auch stehen Kosten für Dienstleistungen, wie IT-Spezialisten und Krisenmanager zur Verfügung. Auch Unterstützung von Rechtsanwälten sowie PR-Beratung wird angeboten.

Die Bedeutung der Cyberversicherung kann hierbei den Stellenwert heutiger Industrieversicherungen, wie Feuer- und Haftpflicht- oder D&O-Versicherungen erreichen.

Die VSMA unterstützt die VDMA-Mitgliedsunternehmen mit ihren Konzepten in allen Fragen zum Thema Cyberversicherung.

 

Beitragsbild: Bilgehan Tuzcu / iStock

 

Kontakt:
Thomas Völker
VSMA – ein Unternehmen des VDMA
Telefon +49 69 6603-1520
tvoelker@vsma.org

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