Keine Entspannung bei den industriellen Sachversicherungen – Prämien und Anforderungen steigen erneut
Wegen der hohen Schäden durch Flutkatastrophen waren Prämienanpassungen in der Sachversicherung bereits 2021 die Regel. Nun steigen die Kosten im Schadenfall rasant weiter. Bereits bestehende Lieferkettenprobleme werden durch den Ukraine-Konflikt verstärkt. Hinzu kommen deutlich höhere Energie-, Rohstoff- und Materialpreise. Daher fordern die Versicherer erneut Prämienerhöhungen und verschärfen zudem die Anforderungen an den Brandschutz. Um einen umfassenden Versicherungsschutz aufrechtzuerhalten, sollten moderate Prämienanpassungen mit entsprechenden Festschreibungen akzeptiert werden, empfiehlt Jürgen Seiring, Geschäftsführer der VSMA GmbH.
Höhere Prämien und steigende Anforderungen an den Brandschutz
Die Beschaffung von Rohstoffen und der Kauf von Baumaterialien werden immer teurer – dies wirkt sich auch auf die Sachversicherung aus. Die Kosten für einen Wiederaufbau oder eine Wiederherstellung im Schadenfall sind im Vergleich zu den letzten Jahren deutlich gestiegen. Zusätzlich erschwert wird diese Situation durch zunehmende Lieferschwierigkeiten. Gestörte Lieferketten und verlängerte Lieferfristen waren bereits während der Corona-Pandemie an der Tagesordnung. Eine Lage, die sich durch den Russland-Ukraine-Krieg und die Sanktionslage nochmals verschärft hat. Es verwundert daher nicht, dass die Sachversicherer auch dieses Jahr Prämienerhöhungen fordern.
Hinzu kommen immer höhere Anforderungen an den Brandschutz eines Unternehmens. Bei geplanten Veränderungen, wie zum Beispiel der Installation einer Photovoltaik-Anlage oder ähnlichen Baumaßnahmen mit Auswirkungen auf den Brandschutz, sollten Sie daher Ihren Versicherungsmakler und Versicherer rechtzeitig einbeziehen. Nur so lässt sich eine Gefährdung Ihres Versicherungsschutzes vermeiden.
Umfassende Absicherung von Elementargefahren wird schwieriger
Wie die Flutkatastrophe im letzten Jahr gezeigt hat, verursacht die Klimakrise weltweit immer mehr Naturschadenereignisse – mit Schäden in Milliardenhöhe. Dies veranlasst die Versicherer dazu, ihre zur Verfügung gestellten Kapazitäten im Bereich der Naturgefahren dem Risiko anzupassen beziehungsweise zu reduzieren. Die bisherigen Schadenerfahrungen zeigen, dass nicht nur Unternehmen an Flüssen schwer getroffen werden können. Durch Starkregen können auch andere Betriebe – insbesondere mit Standorten in Hanglage – erheblichen Schaden nehmen. Aus diesem Grunde raten wir dazu, jetzt eine umfassende Absicherung von Elementargefahren vorzunehmen, um diesen wichtigen Versicherungsschutz noch zu tragbaren Konditionen oder überhaupt zu erhalten.
Empfehlung der VSMA
Fakt ist leider: Der Versicherungsmarkt verhärtet sich weiter. Die VSMA wird sich auch in diesem Jahr für Sie einsetzen und auf moderate Anpassungen und die Erhaltung von Entschädigungsgrenzen pochen. Wir raten Ihnen jedoch, maßvolle Prämienanpassungen mit entsprechenden Festschreibungen zu akzeptieren, um eine Gefährdung Ihres Versicherungsschutzes zu vermeiden.
Autorin:
Nina Becker, VSMA GmbH
Beitragsbild: APChanel / Shutterstock
Kontakt:
Herr Patrick Römer
VSMA GmbH – ein Unternehmen des VDMA
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