Die Klimakrise ist kein zukünftiges Ereignis, sie findet hier und jetzt statt. Das Jahr 2023 geht als das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen in die Geschichte ein. Für 2024 wird eine noch stärkere Erwärmung prognostiziert. Die Auswirkungen sind bereits deutlich spürbar. Extremwetterlagen nehmen auch in Deutschland zu und verursachen Schäden in Milliardenhöhe. Versicherungsschutz gegen Elementarschäden wird daher immer wichtiger.
Extreme Wetterereignisse nehmen zu
Die Flutkatastrophe im Ahrtal im Jahr 2021 war verheerend. Noch nie haben Naturgefahren in Deutschland so hohe Schäden verursacht. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) beliefen sich die versicherten Schäden im Jahr 2021 auf 12,5 Milliarden Euro. Der gesamtwirtschaftliche Schaden wird auf ein Vielfaches geschätzt.
Dagegen nehmen sich die Ergebnisse für 2023 fast harmlos aus: Im vergangenen Jahr verursachten Naturgefahren hier versicherte Schäden in Höhe von rund 5,7 Milliarden Euro. Doch der Schein der Vorjahreszahlen trügt – bei den Naturgefahren ist keine Besserung in Sicht. Zwei Drittel der Experten weltweit sorgen sich um extreme Wetterereignisse und sehen darin das größte Risiko für Unternehmen in den nächsten zehn Jahren.
Kolumne: Versicherungspflicht gegen Elementarschäden?
„Mit dem Hochwasser zum Jahreswechsel 2023/2024 ist die Pflichtversicherung gegen Elementarschäden erneut in den Fokus gerückt. Die Debatte um eine Versicherungspflicht ist richtig und wichtig. Wir brauchen dringend eine Neuregelung, die einen flächendeckenden und bezahlbaren Versicherungsschutz – auch für die Industrie – sicherstellt“, meint Birger Jeurink, Geschaftsführer der VSMA GmbH. Die vollständige Kolumne finden Sie hier: www.vsma.de/kolumne
Versicherbarkeit von Betrieben in Risikogebieten problematisch
Die Bereitschaft der Versicherer, Elementarschadendeckungen mit einer angemessenen Höchstentschädigung anzubieten, ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Die Versicherer nutzen computergestützte Zonierungsmodelle wie ZÜRS (Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen), um die Versicherbarkeit zu prüfen. Je nachdem, in welche Gefährdungszone ein Unternehmen fällt und welche Vorsorgemaßnahmen getroffen werden, entscheidet der jeweilige Risikoträger, ob und zu welchen Konditionen er Versicherungsschutz anbietet.
Eine Entscheidung, die immer häufiger zu Ungunsten der Versicherungswilligen ausfällt. Betriebe in Risikogebieten erhalten oft keinen ausreichenden Versicherungsschutz mehr. „Zudem wird es immer schwieriger, adäquate Höchstentschädigungen einzukaufen“, berichtet Nina Becker, Leiterin des Ressorts Sach- und Betriebsunterbrechungsversicherungen bei der VSMA. Eine Entwicklung, die den Wirtschaftsstandort Deutschland gefährdet. Die Bundesländer fordern daher seit Langem eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden, die bisher aber nur für den privaten Bereich angedacht ist.
TIPP: Standortanalyse zu Naturgefahren
Die VSMA verfügt mit K.A.R.L.® über ein spezielles Naturgefahren-Analysetool einer Tochtergesellschaft der Munich Re. Das Tool ist in der Lage, Naturrisiken weltweit exakt zu lokalisieren, zu analysieren und konkret zu quantifizieren. Dabei fließen nicht nur historische Daten, sondern auch Modellrechnungen in die Bewertung ein. Bei Bedarf kann außerdem auf die individuelle Expertise erfahrener Geowissenschaftler zurückgegriffen werden. Mehr erfahren Sie hier: www.vsma.de/analysetool
Viele Unternehmen nicht ausreichend abgesichert
Eine bundesweite Übersicht zeigt, dass die Mehrheit der Gebäude in Deutschland nicht gegen Starkregen und Hochwasser versichert ist – nur 46 Prozent der Hausbesitzer haben eine Elementarschadenversicherung. In der Industrie ist die Quote noch geringer. Das liegt nicht immer an Problemen mit der Versicherbarkeit. Nach Erhebungen des Rückversicherers Munich Re ist nur für rund 0,5 Prozent der Hausbesitzer eine Versicherung aufgrund der Lage ihrer Immobilie nicht möglich oder zu teuer. Das lässt nur einen Schluss zu: Die wachsende Bedrohung durch Klimarisiken wird von einigen Unternehmen trotz mahnender Expertenstimmen noch unterschätzt.
Vor dem Hintergrund zunehmender Wetterextreme rät die VSMA zu einem möglichst umfassenden Versicherungsschutz gegen Elementarschäden. Dabei ist auch zu beachten, dass eine Elementarschadenpolice allein gewisse Risiken nicht abdeckt. So ist es zum Beispiel unter der Gefahr „Überschwemmung“ nicht versichert, wenn Grundwasser durch die Bodenplatte ins Haus eindringt. Für eine umfassende Absicherung gegen alle Elementargefahren empfiehlt die VSMA daher eine Allgefahrenversicherung. Diese bietet Versicherungsschutz für alle Gefahren, die in den Bedingungen nicht explizit ausgeschlossen wurden.
Sie haben Fragen zum Thema Elementarschäden? Sprechen Sie uns an! Gerne holen wir für Sie ein individuelles Angebot für bisher nicht versicherte Gefahren ein.
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Kontakt:
Frau Nina Becker
VSMA GmbH – ein Unternehmen des VDMA
Telefon +49 69 6603-1721
nbecker@vsma.org