Auch einige Jahre nach der spektakulären Rückrufaktion von Samsung ist die Brandgefahr von Lithium-Ionen-Batterien immer noch aktuell. Mal brennt es im Fahrradgeschäft, mal in der Autowerkstatt, mal in der Recyclinganlage – sogar Wohnräume sind schon durch Lithium-Ionen-Batterien in Brand geraten. Die Akkus sind zweifellos ein Eckpfeiler der modernen Technik und haben unbestreitbar viele Vorteile. Doch die potenziellen Gefahren im Unternehmen dürfen ebenfalls nicht vernachlässigt werden.

Die Risiken und der richtige Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien werden von Sachversicherern insbesondere bei Besichtigungen immer häufiger thematisiert. Im Vordergrund steht dabei – neben den üblichen Risiken von Batterieladestationen für Flurförderzeuge oder auch Elektrofahrzeuge – die erhöhte Brandgefahr. Häufige Brandauslöser sind beispielsweise zu hohe Temperaturen, Fehlfunktionen, innere oder äußere Kurzschlüsse, Tiefentladungen oder Überladungen und mechanische Beschädigungen (zum Beispiel durch Herunterfallen).

Lithium-Ionen-Batterien und betrieblicher Brandschutz
Ein wirksamer betrieblicher Brandschutz umfasst daher nicht nur die sachgerechte Lagerung und den Transport von Batterien, sondern auch die Schulung der Mitarbeiter. Diese sollten nicht nur die möglichen Gefahren kennen, sondern auch wissen, wie sie im Falle einer Havarie oder im schlimmsten Fall eines Brandes richtig reagieren können.

Im Rahmen der unternehmerischen Sorgfaltspflicht wird daher mittlerweile von vielen Versicherern auch die Durchführung einer Gefährdungsanalyse gefordert. Sowohl die Berufsgenossenschaft, als auch die VdS Schadenverhütung GmbH haben hierzu bereits entsprechende Beiträge veröffentlicht. Ziel ist es, die spezifischen Risiken zu ermitteln und geeignete Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Vor allem aber sollen die Analysen helfen, mögliche Schwachstellen aufzudecken und zukünftig zu vermeiden.

Tipps zum Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien
Folgende allgemeine Hinweise werden häufig zum Umgang mit Lithium-Ionen-Batterien gegeben:

  • Gefährdungsanalyse durchführen und Betriebsanweisungen erstellen
  • Personal schulen und sensibilisieren
  • Herstellerangaben und Betriebsanleitungen beachten und befolgen
  • Elektronische Kleingeräte tagsüber unter Aufsicht laden
  • Für notwendige Nachtladezyklen einen Sicherheitsladeschrank in Betracht ziehen
  • Geräte in Schränken aus nicht brennbaren Materialien aufbewahren
  • Hitze und direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
  • Regelmäßige Kontrolle auf Beschädigungen oder Auffälligkeiten
  • Beschädigte/defekte Batterien sofort aus Produktions- und Lagerbereichen entfernen
  • Altbatterien nicht über den Haus-/Betriebsmüll entsorgen

Sofern Sie in Ihrem Unternehmen noch keine Gefährdungsbeurteilung zu diesem Risiko durchgeführt haben, empfehlen wir Ihnen dringend, dies zu tun, um den Schutz Ihres Unternehmens zu optimieren.

Gerne stehen wir Ihnen für weitere Informationen zur Verfügung oder übernehmen bei entsprechenden Fragen die Abstimmung mit Ihrem Versicherer.

 

Beitragsbild: asharkyu / Shutterstock

Kontakt:
Frau Nina Becker
VSMA GmbH – ein Unternehmen des VDMA
Telefon +49 69 6603-1721
nbecker@vsma.org

 

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