Neue Technologien für die industrielle Produktion wie künstliche Intelligenz (KI), Predictive Mainteance oder machine learning bieten viele Chancen, um den Maschinenbau weiter voran zu bringen. Sie bergen aber auch Risiken für größere Schadenereignisse.

Mit dem VDMA Deckungsbaustein Industrie 4.0 hat die VSMA GmbH auf die geänderten Risiken reagiert und das Haftpflichtversicherungsmodell für Mitgliedsunternehmen bedarfsgerecht angepasst.

Bisher waren im Rahmen der marktüblichen Haftpflichtversicherungsverträge Schäden an den eigenen hergestellten oder gelieferten Sachen nicht versicherbar. Die einzige Möglichkeit bestand darin, für solche Ereignisse eine sogenannte „Maschinen- und Garantieversicherung“ abzuschließen. Diese ist allerdings nicht für alle Unternehmen zugänglich.

Wie Patrick Römer, Leiter Sach- und technische Versicherungen bei der VSMA erläutert, setzen Versicherer bei diesem Deckungskonzept voraus, dass zuvor eine Montage der Anlagen oder Maschinen erfolgte. Die Maschinen- und Garantieversicherung wird von den Versicherern nur im Zusammenhang mit einer Montageversicherung angeboten. Über diese sind dann Folgeschäden gedeckt, die der Maschinenbauer auf Grund seiner Gewährleistungsverpflichtungen infolge von Konstruktions-, Herstellungs-, Material- oder Ausführungsfehler zu vertreten hat.

Der neue VDMA Deckungsbaustein Industrie 4.0 mit dem Zusatzbaustein Weiterfresserschäden schließt diese Lücke für Unternehmen, die bisher keine Möglichkeit hatten, den entsprechenden Versicherungsschutz zu erhalten. So kann künftig das Total- beziehungsweise Großschadenrisiko versichert werden. Kommt es nach der Abnahme zu einem Sachschaden an der gelieferten Maschine oder Anlage (zum Beispiel durch Brand oder Explosion), der durch ein mangelhaftes Einzelteil verursacht wurde, wird in der Regel der Maschinenbauer haftbar gemacht. „Wenn ein einzelnes, klar abgrenzbares Teil eines Gesamterzeugnisses mangelhaft ist und dieser Mangel dann zu einem Schaden an einem bis dahin mangelfreien Teil des Erzeugnisses führt, spricht man von Weiterfresserschäden“, erläutert Jürgen Seiring, Geschäftsführer der VSMA. Für diese Weiterfresserschäden durch Brand, Explosion, Leitungs-oder Abwasser bietet die VSMA in Erweiterung zum Deckungsbaustein Industrie 4.0 ebenfalls Versicherungsschutz an.

Der VDMA bietet seinen Mitgliedsunternehmen mit dieser Deckungsbausteinkombination aus Industrie 4.0 und Weiterfresserschäden somit eine bisher auf dem Markt einzigartige Versicherungslösung, die die Risiken der Digitalisierung abmildert.

Beitragsbild: Blue Planet Studio / Shutterstock

Kontakt:
Herr Jürgen Seiring
VSMA GmbH – ein Unternehmen des VDMA
Telefon +49 69 6603-1653
jseiring@vsma.org

 

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