Die Gefahr, von einem Elementarschadenereignis betroffen zu werden, nimmt immer weiter zu. Die Swiss Re schätzt den weltweiten Schaden durch Naturkatastrophen für 2021 auf über 100 Milliarden Euro. Eine entsprechende Absicherung gewinnt daher zunehmend an Bedeutung. Für interessierte Unternehmen in betroffenen Zonen – Flussnähe, Senken, Hanglage – steigt jedoch die Herausforderung, Angebote für eine Elementar- sowie eine Elementar-Betriebsunterbrechungs-Versicherung zu erhalten.
Elementarschadenereignisse nehmen weltweit zu
Noch nie haben Naturgefahren in Deutschland so hohe Schäden herbeigeführt wie in 2021. Das Tief „Bernd“ im Juli und der Hagelschlag im Frühsommer haben laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) versicherte Schäden von rund 12,5 Milliarden Euro verursacht. 2021 ist damit in Deutschland das teuerste Naturgefahrenjahr seit Beginn der Statistik Anfang der 1970er-Jahre. Der volkswirtschaftliche Gesamtschaden wird auf ein Vielfaches geschätzt.
Elementarschadenereignisse, die die Milliarden-Euro-Grenze übersteigen, nehmen weltweit zu. Im Dezember wurde der mittlere Westen der USA von einer Kette von Tornados – die Rede ist von über 60 Tornados – überzogen. Schätzungen laufen auf einen versicherten Schaden von ca. 3 Milliarden US-Dollar hinaus. Auch in Deutschland wurden bis Mitte Dezember 2021 insgesamt 29 Tornados registriert. Die Swiss Re, eine der führenden Rückversicherungsgesellschaften, schätzt den weltweiten Schaden durch Naturkatastrophen für 2021 auf über 100 Milliarden Euro. Das ist der vierthöchste Wert seit 1970. Immer mehr Wissenschaftler sehen in den Katastrophenereignissen nur den Beginn häufiger auftretender Unwetterereignisse im Zuge des Klimawandels. Sie rechnen mit einer jährlichen Zunahme von 5 – 6 Prozent.
Der Versicherungsschutz gegen Elementarschäden – Hochwasser, Überschwemmung, Bergrutsch usw. – wird daher immer wichtiger! Nicht nur für Substanzschäden, die an Gebäuden, der Einrichtung, den Vorräten oder Fahrzeugen entstehen. In Folge der Überschwemmungsschäden, die das Sturmtief Bernd verursachte, verfügen viele Unternehmen bis heute noch nicht wieder über die Produktionskapazitäten, die sie am Schadentag hatten, sagt Jürgen Seiring, Geschäftsführer der VSMA GmbH.
Diskussion über Pflichtversicherung für Elementarschäden
Eine große Frage, die sich hierbei stellt, ist, ob nicht sogar der Staat eingreifen muss. Einerseits, um jedem Versicherungsnehmer überhaupt die Möglichkeit zu geben, sich zu versichern. Anderseits, um zu verhindern, dass auch in Zukunft viele Betroffene aus Steuergeldern entschädigt werden. Das volkswirtschaftliche Interesse an einer Lösung ist hoch. Nur auf die Wiederaufbauhilfe durch die öffentliche Hand oder auf private Spenden zu vertrauen, bedeutet, die Augen vor einer nahenden Gefahr zu verschließen. Auch deckt diese Form der Wiederaufbauhilfe nur einen Teil des jeweiligen Schadens ab und sichert die Finanzierung des übrigen Teils nicht.
Die Diskussion über die Einführung einer Pflichtversicherung für Elementarschäden hat daher stark zugenommen. Insbesondere die betroffenen Bundesländer und deren Entscheider sind dafür. Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wollen die ehemalige Arbeitsgruppe „Pflichtversicherung für Elementarschäden“ wieder einsetzen. So soll eine Entscheidung innerhalb der Justizminister der Bundesländer herbeigeführt werden. 2017 hatten sich die Justizminister der Bundesländer mit dem Thema beschäftigt und die Einführung einer Pflichtversicherung abgelehnt.
Die Forderung, Wohngebäude-Versicherungen zukünftig nur noch in Verbindung mit Elementarschaden-Versicherungsschutz anzubieten, die an den GDV herangetragen wurde, hat wenig Aussicht auf Realisierung. Volkswirtschaftliches Ziel muss es jedoch sein, jedem Unternehmen oder Privathaushalt einen ausreichenden Versicherungsschutz gegen Elementargefahren anzubieten. Gelingt dies nicht, muss die öffentliche Hand Lösungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, gegebenenfalls in Form einer Pflichtversicherung.
Viele Unternehmen sind nicht abgesichert
Vom GDV wurden vor kurzem Zahlen über die Häufigkeit von entsprechenden Versicherungslösungen veröffentlicht. Diese bundesweite Übersicht zeigt, dass die Mehrheit der Gebäude in Deutschland nicht gegen Starkregen und Hochwasser versichert sind – nur 46 Prozent der Hausbesitzer haben eine Elementarschadenversicherung abgeschlossen. Im Industriebereich liegt diese Quote noch viel niedriger. Und nicht jedes dieser versicherten Unternehmen verfügt auch über die entsprechende Betriebsunterbrechungsversicherung. Für interessierte Unternehmen in betroffenen Zonen – Flussnähe, Senken, Hanglage – ist es mittlerweile eine echte Herausforderung, Angebote für eine Elementar- sowie eine Elementar-Betriebsunterbrechungs-Versicherung zu erhalten. Auch wenn eine solche in den meisten Fällen noch abgeschlossen werden kann, stellt sich die Frage, ob dies auch mit einem ausreichenden Entschädigungslimit möglich ist.
Bei der Suche nach der passenden Versicherungslösung sollte auch berücksichtigt werden, dass eine Elementarschadenpolice allein einige Risiken nicht abdeckt. Zum Beispiel wäre es nicht versichert, wenn Grundwasser durch die Bodenplatte ins Haus gelangt, erklärt Patrick Römer, Ressortleiter Sach- und Sach Betriebsunterbrechungsversicherungen bei der VSMA GmbH. Für eine vollumfassende Absicherung aller Elementargefahren empfehlen wir unseren Kunden eine Allgefahren-Versicherung. Diese bietet Deckungsschutz für alle Gefahren, die in den Bedingungen nicht explizit ausgeschlossen wurden.
Werden Sie sich des Risikos bewusst und fordern ein Angebot an. Die VSMA unterstützt sie gerne bei der Risikoaufnahme.
Autor:
Werner Döringer, Geschäftsführer VSMA GmbH
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Kontakt:
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