Tief „Bernd“ hat in Deutschland eine beispiellose Katastrophe ausgelöst. Viele Betroffene stehen vor dem Nichts – und wenden sich an ihre Versicherung. Die springt bei derartigen Naturgefahren jedoch nur ein, wenn eine Elementarschadenversicherung abgeschlossen wurde. Falls Zulieferer oder Abnehmer betroffen sind, greift hingegen die industrielle Ertragsausfallversicherung. Diese beinhaltet in der Regel auch ein Sublimit für sogenannte Rückwirkungsschäden. Wir haben die wichtigsten Informationen für Sie zusammengefasst.
Die bisherige Bilanz der Katastrophe ist angesichts der Todesopfer, eingestürzter oder unterspülter Häuser, zerstörter Infrastruktur, Stromausfällen, Trinkwassermangel sowie drohender Umweltschäden verheerend. Die Besonderheit: Es trifft Regionen, in denen solche Ereignisse noch nie oder zumindest in den letzten Jahrzehnten nicht mehr eingetreten sind. Viele Unternehmen waren daher auf derartige Schadenfälle nicht optimal vorbereitet.
Nur wenige Unternehmen schützen sich mit einer Elementarschadenversicherung
Im Regelfall leistet eine Sachversicherung nur bei Schäden durch Sturm, Hagel oder Blitzschlag. Vor den erweiterten Naturgefahren hingegen schützt die sogenannte Elementarschadenversicherung. Sie zahlt unter anderem für Schäden durch Hochwasser, Starkregen, Überschwemmung, Rückstau, Erdbeben, Erdrutsch und Erdsenkung, Schneedruck, Lawinen und Vulkanausbruch. Wichtig ist hierbei, dass der Versicherungsschutz nicht nur die Sachwerte (Gebäude, Betriebseinrichtung und Vorräte), sondern auch eine Ertragsausfallversicherung beinhaltet. Diese leistet, wenn der Betrieb in Folge eines Sachschadens unterbrochen wird, für den entgangenen Gewinn und die fortlaufenden Kosten.
Was müssen betroffene Unternehmen im Schadenfall beachten?
Natürlich gilt es, den Schaden so schnell wie möglich – am besten vorab telefonisch – zu melden. Wichtig ist auch eine umfassende Fotodokumentation der beschädigten Sachen. „Vieles hängt vom tatsächlichen Ausmaß der Schäden ab. Neben der Sicherung des Gebäudes gegen weitere Witterungsereignisse müssen die Produktionsmaschinen schnellstmöglich vor Folgeschäden geschützt und für die Reparatur konserviert werden“, so Patrick Römer, Leiter Sach- und technische Versicherungen bei der VSMA. Ansonsten drohen lange Unterbrechungsschäden. Auch die elektrischen Einrichtungen sollten zur Vermeidung von Folgeschäden vor der erneuten Inbetriebnahme von einem Fachmann überprüft werden
Die VSMA hat bereits vor einigen Jahren einen Rahmenvertrag mit dem Brand- und Wasserschadensanierer Polygonvatro geschlossen. Dieser garantiert eine bevorzugte Bearbeitung von Schadenfällen, sodass auch bei solchen Großereignissen die Kunden bestmöglich unterstützt werden.
Wenn Zulieferer oder Abnehmer ausfallen
Ein Blick in den Versicherungsvertrag lohnt sich auch, wenn durch Unwetter Zulieferbetriebe oder Abnehmer ausfallen und hierdurch der eigene Betrieb gestört wird. Die industrielle Ertragsausfallversicherung beinhaltet in der Regel auch ein Sublimit für sogenannte Rückwirkungsschäden. Dies sind Unterbrechungsschäden, die dadurch entstehen, dass in Folge eines Sachschadens bei direkten Zulieferern oder Abnehmern der eigene Betrieb unterbrochen wird. Voraussetzung ist jedoch immer, dass auch die Elementargefahren in der eigenen Ertragsausfallversicherung abgesichert wurden.
Extreme Wetterlagen nehmen zu
Die VSMA beobachtet die Entwicklung großer Schadenereignisse durch Extremwetterlagen bereits seit einigen Jahren. Bislang waren jedoch andere Regionen in Europa oder der Welt betroffen. Regionen, die vor Hochwasser sicher sind, gibt es faktisch nicht. „Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre und den aktuellen Ereignissen ist klar: extreme Niederschläge sind an jedem Ort in Deutschland möglich“, so Jürgen Seiring, Geschäftsführer der VSMA. Gerade bei Unternehmen erreichen die finanziellen Risiken hieraus schnell in Millionenhöhe.
Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) geht bereits jetzt davon aus, dass sich 2021 hinsichtlich Naturkatastrophen zu einem der schadenträchtigsten Jahre seit 2013 entwickeln könnte. Bereits die Starkregen und Hagel im Juni haben einen geschätzten versicherten Schaden von 1,7 Milliarden Euro verursacht.
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Herr Patrick Römer
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