Meterhohe Flammen und heftige Explosionen – der Brand bei einem Automobilzulieferer in Allmendingen am 6. Februar war verheerend. Der Betrieb wurde zerstört, der Schaden wird auf 200 Millionen Euro geschätzt. Auch im Maschinen- und Anlagenbau kommen in einem Komplex schnell Werte im dreistelligen Millionenbereich zusammen. Trotzdem ist der technische und bauliche Brandschutz in vielen Unternehmen noch verbesserungsbedürftig.

Brandschutz im Maschinen- und Anlagenbau
Der bauliche und technische Brandschutz spielt bei der Prämiengestaltung und der generellen Zeichnungsbereitschaft der Versicherer eine immer größere Rolle. Beim organisatorischen Brandschutz, also der innerbetrieblichen Organisation, Ordnung und Sauberkeit, fallen die häufig inhabergeführten Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus positiv auf. Der technische und bauliche Brandschutz ist jedoch aufgrund der vermeintlich geringen Brandlasten und den daraus resultierenden Berechnungen meist verbesserungswürdig.

Eine steigende Wertekonzentration, immer größere Brandabschnitte, interne Abhängigkeiten und Spezialmaschinen mit langen Lieferzeiten führen dazu, dass auch im mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbau häufig Versicherungswerte im hohen zwei- oder gar dreistelligen Millionenbereich in einem Komplex zusammengetragen werden. Ein Schaden in einem solchen Komplex kann dann verheerende Folgen haben. Nicht nur die Versicherer, sondern auch die Großkonzerne als Einkäufer achten daher zunehmend auf den Brandschutz und die Notfallkonzepte ihrer Zulieferer.

Schwer entflammbare Baustoffe und fehlende feuerbeständige Abtrennungen sind ein Risiko
Auch über die Mindestanforderungen eines Brandschutzkonzepts hinaus empfiehlt sich eine technische und bauliche Aufrüstung. Neben einer Brandmeldeanlage, die dem neuesten Stand der Technik entspricht, sollte ein besonderes Augenmerk auf die verwendeten Baustoffe gelegt werden. Durch die Energieeinsparverordnung müssen heute auch industrielle Produktionsstätten stark gedämmt werden. Häufig geschieht dies mit brennbaren oder schwer entflammbaren Baustoffen beziehungsweise Isolierungen.

Die Schadenerfahrung zeigt hierbei, dass die Verwendung schwer entflammbarer Baustoffe beziehungsweise Isolierungen dazu führt, dass sich ein Brand nach seiner Entstehung schnell ausbreitet und die gesamte Gebäudestruktur erfasst. Hinzu kommt ein erhöhtes Gefahrenpotential durch die häufig fehlende feuerbeständige Abtrennung von Räumen/Stoffen. Auch wenn sonst nur sehr geringe Brandlasten im Gebäude vorhanden sind, ist dann mit einem Totalverlust des gesamten Komplexes zu rechnen. Der Hochhausbrand des Grenfell Towers im Jahr 2017 in London ist das bekannteste Beispiel. Auch in der deutschen Industrie wurden bereits viele Schäden durch die Verwendung schwer entflammbarer Baustoffe dramatisch vergrößert.

Empfehlungen der VSMA GmbH
Die VSMA rät, den technischen und baulichen Brandschutz auch vor dem Hintergrund der verwendeten Baustoffe zu betrachten. Insbesondere bei Neu- oder Erweiterungsbauten empfiehlt es sich, das Brandschutzkonzept frühzeitig mit der VSMA beziehungsweise den Risikoingenieuren der Versicherer abzustimmen. Die Experten der VSMA unterstützen Sie gerne bei der Optimierung Ihres bereits vorhandenen Brandschutzes oder bei der Planung von Neubauten und Bestandsveränderungen.

Bildnachweis: Shutterstockfoto-Nummer: 2020264679 • APChanel

 


Kontakt:
Frau Nina Becker
VSMA GmbH – ein Unternehmen des VDMA
Telefon +49 69 6603-1721
nbecker@vsma.org

SACH- UND SACH-BETRIEBSUNTERBRECHUNGSVERSICHERUNGEN
image_pdfPDFimage_printDrucken